Das Wohnheim Grand Morillon beherbergt die Studenten des Institut des hautes études internationales et du développement - IHEID. Das Gebäude befindet sich im Viertel Les Nations in Petit-Saconnex und besteht aus zwei gegenüberliegenden Riegeln, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Das Wohnheim bietet Unterkünfte für internationale Studierende mit Serviceleistungen mit insgesamt 670 Betten sowie eine Reihe von Gemeinschaftsräumen und Aktivitäten.
Auf der Spitze befindet sich ein Mehrzweckraum, der sich zu einer Panoramaterrasse mit atemberaubendem Blick auf den Palais des nations, die Reede von Genf mit ihrem Jet d'eau und die Alpen öffnet.
Ein stufenweise in die Fassade eingearbeiteter Gang verbindet die Gebäude von unten nach oben. Dieser in Holztönen gehaltene Gang ist ein echter Treffpunkt für die Bewohner und bildet einen Kontrast zu der vollständig mit Aluminium und Glas verkleideten Fassade. An diesem Gang entlang befinden sich ein Shop, Arbeitsräume, ein Auditorium, ein Restaurant, ein Fitnessstudio und ein Entspannungsraum.
3,6 m hohe Schiebeläden bilden die Metallfassade des Komplexes und ermöglichen, die Helligkeit und die Privatsphäre der Wohnräume zu regulieren. Je nach Tageszeit und Aktivitäten der Studenten verändert sich die Fassade durch die geöffneten, halboffenen oder geschlossenen Fensterläden.
Die Innenräume verwenden die Wärme des Holzes im Kontrast zu grauen und weißen Farben. Die in die öffentlichen Bereiche integrierten rund 630 Studentenwohnungen sind ein verkleinertes Modell des architektonischen Konzepts. Die eindeutig japanisch inspirierten, leicht zu bewohnenden Appartements sind komplett in Holz- und Weißtönen ausgestattet. Jedes Detail ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt und nutzt den Raum optimal aus, wie z. B. die „Bank“ unterhalb der Fenster, die als Sitzgelegenheit für den Esstisch, als Entspannungssofa, als Aufbewahrungsbox und als Stütze zum Öffnen und Schließen der riesigen Fenster und Fensterläden dient.
Die verschiedenen Wohnungstypen sind so konzipiert, dass sie sich entsprechend den Bedürfnissen des Instituts weiterentwickeln können. Die Grundeinheit ist das Einzimmerappartement und richtet sich an Studenten, die einen gemeinschaftlichen Lebensstil schätzen. Aus diesem Grund funktioniert es mit Gemeinschaftsküchen, die strategisch so gelegen sind, dass sie fünfzehn bis zwanzig Appartements zusammenfassen. Das „Einzimmerappartement plus“ ist mit einer kleinen privaten Küchenzelle ausgestattet und richtet sich an Nutzer, die mehr Autonomie suchen. Das „Paar-Appartement“ kombiniert zwei Module, ist behindertengerecht und verfügt über einen vom Schlafbereich getrennten Wohnbereich.
Schließlich richten sich die Zwei- und Dreizimmerwohnungen eher an Familien und können auch von Studierenden bewohnt werden, die sich einen gemeinsamen Wohnraum teilen. Alle Wohnungen sind so konzipiert und angeordnet, dass der verfügbare Platz so weit wie möglich genutzt wird. Außerdem sind diese Wohnungen mit einer Bank an der Fassade ausgestattet, die als Beziehungsraum zwischen Innen und Außen fungiert und gleichzeitig Aufbewahrungsboxen integriert.
Das Designdepartement wurde mit der Gestaltung der visuellen Identität und der Beschilderung dieses außergewöhnlichen Projekts beauftragt. Ziel war, eine respektvolle und integrierte Antwort auf die gesamte Anlage zu geben und gleichzeitig die Bedürfnisse der Nutzer qualitativ hochwertig und vorausschauend zu gewährleisten.
Das vorgeschlagene System stützte sich zunächst auf unsere Begleitung des Bauherrn bei der Definition aller Bezeichnungen, die für das reibungslose Funktionieren des Ortes und ihr Verständnis notwendig sind: Es entstand aus unseren Feststellungen und Entscheidungen, die darauf abzielten, das Informationsnetz so weit wie möglich zu vereinfachen.
Das Projekt stellte folgende Herausforderungen
Entscheidungen
Vom ersten Totem, dem der Besucher begegnet, bis zur Ankunft am gesuchten Ziel wird er zu jedem Zeitpunkt über seine Position auf dem Gelände und die Bereiche, zu denen er Zugang hat, informiert.
Öffentliche Bereiche (weiß) von den Bewohnern zugewiesene Bereichen (grau) unterscheiden
Vom Platz aus informieren und zu den richtigen Eingängen leiten
Bis ins kleinste Detail
Ob Klebearbeiten oder gebaute Elemente, die Sorgfalt bei der Endbearbeitung ermöglicht, der architektonischen Qualität gerecht zu werden und gleichzeitig die Dauerhaftigkeit des eingerichteten Beschilderungssystems für eventuelle spätere Aktualisierungen der Informationen zu gewährleisten.
Bilder vom Wettbewerb