Im Wohnviertel von Begnins gelegen, "La Begnaule" ist ein Schatz mit außergewöhnlichen floristischen und faunistischen Qualitäten. Von seinem Besitzer auf empirische Weise mit einer nachhaltigen Vision gestaltet, ist dieser Lebensraum eine wahre Brutstätte für die lokale Flora und Fauna, in der sich Subökosysteme, Unterholzbereiche, Steingärten, Feuchtgebiete und Waldbereiche vermischen.
Im Rahmen einer gemeinsamen Reflexion zwischen Landschaftsarchitekten und Architekten über die Aufwertung des Geländes entwickelte CCHE ein Projekt, das auf zwei Grundsätzen beruht: dieses natürliche Biotop zu erhalten und gleichzeitig die Verdichtung des Gebäudes im Zentrum des Grundstücks zu ermöglichen.
Die entwickelten Achsen sind einerseits die Erfassung des Gartens im ICOMOS-Verzeichnis (Internationaler Rat für Denkmäler und Stätten), um die intrinsischen Qualitäten des Bestehenden zu erhalten, und andererseits die Entwicklung eines architektonischen Projekts, Verdichtung der Behausung bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Bodenfreiheit der heutigen Villa.
Das in den Garten eingebettete Gebäude mit vier Wohnungen lässt das Konzept des Baumhauses durch zeitgenössische Materialien neu aufleben. Der ausgewählte Cortenstahl wird häufig bei der Gestaltung von Außenanlagen verwendet. Seine Farbe passt perfekt zur umgebenden Vegetation und seine Textur bietet je nach Fassade eine unterschiedliche Lichtaufnahme.
Das Gebäude ist in vier Ebenen unterteilt und direkt mit dem Chemin des Baules verbunden, mit einem offenen Parkplatz auf Ebene 2. Jede Wohnung ist mit dem zentralen Aufzug erreichbar und verfügt über einen eigenen Fußgängereingang.
Auf diesem Hanggrundstück verfügen drei Wohnungen über einen direkten Zugang zum Garten. Die vierte Wohnung überragt das Projekt, da sie sich auf der obersten Ebene befindet, ihren Bewohnern einen Blick auf den Genfer See bietet und über eine private Treppe verfügt.
Das Projekt bietet hochwertigen Wohnraum, der sowohl Privatsphäre und Nähe zur Natur als auch modernen Komfort vereint. Der menschliche Maßstab des Gebäudes, seine Beziehung zum Gelände und die Großzügigkeit seiner Öffnungen verstärken das Gefühl, in einem privilegierten Raum zu wohnen zwischen Einfamilienhaus und gemeinschaftlichem Wohnen. Die gestalterischen Entscheidungen sowie die Qualität der Materialien und Ausführungen sichern die Langlebigkeit des Gebäudes und einen hohen Nutzwert für die Bewohner. Die unmittelbare Umgebung, bestehend aus dem Garten und dem alten Baumbestand, bietet einen hochwertigen Naturraum, der in bebauten Gebieten selten ist. Dieses Umfeld verleiht dem Gesamtprojekt einen exklusiven und unverwechselbaren Charakter, der mit der Natur im Einklang steht und einen ständigen Dialog mit ihr führt.
Das Gebäude wurde mit natürlichen, wenig verarbeiteten Materialien entworfen, die sich im Laufe der Zeit verändern können. Der Cortenstahl an der Fassade ist ein sinnbildliches Beispiel: Er bildet mit den Jahreszeiten eine Patina, wodurch der Wartungsaufwand reduziert und die Lebensdauer der Gebäudehülle verlängert wird. Diese lebendige Materialität steht im Dialog mit dem Garten und schafft eine dynamische Beziehung zwischen Gebäude und Vegetation.
Diese Liebe zum Detail setzt sich im Inneren fort mit besonderem Augenmerk auf den Komfort der Nutzer, dem natürliche Licht, dem Blick in den Garten und eine funktionale Organisation der Räume, die eine kontinuierliche Sprache mit dem Außenraum pflegt. Die Fassade kehrt sich nach Innen und rahmt gezielt Ausblicke auf den Garten, die an lebendige Gemälde erinnern – mit der Natur als ständig wechselndem Motiv. In den Innenmaterialien findet sich der Farbton des Cortenstahls wieder, sei es in den warmen Tönen der Küchen oder in den Nuancen der Bodenbeläge im Innen- und Außenbereich.
Die verschlungenen Wege, die Wasserbecken, der Steingarten, das Unterholz, die Stützmauern aus Jurastein sowie alle Bäume dialogieren mit dem architektonischen Projekt. Das von den Landschaftsarchitekten entwickelte Projekt sowie die Aufnahme des Gartens in das ICOMOS-Inventar ermöglichen, seine eigentlichen Qualitäten zu erhalten.
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Lesen Sie die News darüber, wie der nachhaltige Wert des Grundstücks erhalten wurde
Entdecken Sie das fertige Projekt durch ein Interview mit Hannes Ehrensperger, Architekt - Partner CCHE
Schnittpläne
Pläne der Fassaden
3D-Bilder des Projekts