Gesamtleistungswettbewerb Industriegebiet RAD

Zürich, Oerlikon

Umwandlung eines Industriegebiets in einen Wohnort

Das Industriegebiet RAD (Rheinmetall Air Defence) im Stadtteil Oerlikon von Zürich wird weiterentwickelt. Die städtebauliche Setzung reagiert auf die grossmassstäblichen und orthogonalen Strukturen der Industrie und positioniert sich als lang gestreckter Baukörper in Zeilenform entlang der Gertrud-Kurz-Strasse. Durch den Erhalt und die Umnutzung des bestehenden Riegelbaus wird es möglich, das geforderte Programm in einem Neubau kompakt unterzubringen. Die städtebauliche Disposition formt zwei verständliche Stadtraumtypologien mit klarer Widmung: eine urbane Gasse im nördlichen und einen naturnahen Garten im südlichen Bereich.

Zwischen dem Bestehenden und dem Neuen

Das bestehende, denkmalgeschützte Gebäude wird in attraktive Wohnungen umgewandelt, die auch einen Blick auf die Grünfläche bieten. Diese Umnutzung bewahrt den historischen Wert des Gebäudes und fügt es harmonisch in seine neue Funktion ein. Am südöstlichen Ende des Gebäudes werden auf vier Etagen Geschäfte eingerichtet, die auch den Lärm der Strasse von den Wohnungen fernhalten werden.

Das neue Gebäude hingegen erstreckt sich in die Länge, ein Aspekt, der in den Vorstudien empfohlen wurde. Die Fassadenelemente sind eine Hommage an die Industriehalle, die die Vergangenheit des Ortes prägt.

Entwickelt von

CCHE Zürich AG

Verfahren

Wettbewerb im selektiven Verfahren, auf Einladung

Bauherr

Mobimo Management AG

Typologie

Wohnquartier, Umbau

Programm

Wohn-und Geschäftshaus (144 Unterkünfte, davon 60 Eigentums- und 84 Mietwohnungen)

Geschossfläche (BGF)

16'000 m2

Volumen (SIA)

50'000 m3

Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon

Grundrisse Erdgeschoss

Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit

Der zentrale Garten ist als naturnahe „grüne Oase“ konzipiert und folgt dem Konzept des benachbarten Wohlfahrtsgartens; die Schaffung einer «Grünen-Gegenwelt» zur städtischen Umgebung. Der Kontrast zwischen diesen beiden Elementen erzeugt ein Gefühl des Rückzugs („being away“). Die Pflanzen und Bäume, die zur Auflockerung des Geländes ausgewählt wurden, sind in erster Linie einheimisch und an das Klima angepasst, um einen maximalen Beitrag zur lokalen Biodiversität zu leisten.

Ein weiterer markanter Aussenraum ist die Gasse, die entlang des neuen Gebäudes verläuft. Sie ist das Bindeglied zwischen der industriellen Umgebung und den Wohngebäuden. Durch Ruhe- und Entspannungsbereiche sowie Grünflächen bietet sie einen Raum, der soziale Interaktionen fördert. Ihre zukünftige Rolle besteht auch darin, eine umfassendere Verbindung zu den umliegenden Stadtteilen herzustellen.

Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon
Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon
Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon
Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon
Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon
Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon

Duplex-Grundrisse, Einfache Wohnungsgrundrisse

Wohnungen mit vielfältigen Qualitäten

In beiden Gebäuden wird ein breites Spektrum an Wohnungen angeboten: kompakte, durchgehende und attraktive Wohnungen im Neubau, grosszügige 1,5- und 2,5-Zimmer-Wohnungen und überdurchschnittlich grosse Maisonette-Wohnungen im Längsgebäude. Die Typologien wiederholen sich auf den verschiedenen Etagen, was eine höhere Effizienz und Wirtschaftlichkeit der technischen Anlagen und eine schnelle Bauzeit ermöglicht. Neben dem Park stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern weitere, private Aussenräume zur Verfügung; Balkone, Terrassen und Gärten im Erdgeschoss.

Das Energiekonzept setzt auf erneuerbare Energien mit der Nutzung von Erdwärmesonden als Heizmedium. Die Photovoltaikanlage auf den Dächern maximiert die Stromerzeugung und versorgt das Gelände effizient mit Solarstrom. Die Möglichkeit der Querlüftung sorgt für eine gute Luftzirkulation und eliminiert den Bedarf an mechanischen Systemen.

Auf allen Flachdächern ist eine Kombination aus Solarpaneelen und extensiver Begrünung vorgesehen. Dies hat den doppelten Vorteil, dass das Regenwasser besser zurückgehalten wird und die Vegetation Schatten spendet, der wiederum Nischen für Tiere und Pflanzen bietet. Die harten Bodenbeläge besitzen eine hohe Albedo, um die Wärmeaufnahme zu minimieren und das Mikroklima zu verbessern. Das Projekt legt grossen Wert auf die Reduzierung der grauen Energie durch die Verwendung ressourcenschonender Materialien sowie die Minimierung des Betonanteils.

Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon

Schnitt durch das neue Gebäude mit Blick auf das bestehende Gebäude

Concours d'un quartier industriel RAD de CCHE à Oerlikon

Schnitt und Aufriss des rehabilitierten Gebäudes

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